Bring your own Device hat schon immer mindestens so viel Verdruss wie Freude gestiftet, und die meisten Firmen haben sich dem Trend nicht aus Überzeugung angeschlossen. Vielmehr wurden der Druck durch die Mitarbeiter und der unübersehbare Wildwuchs irgendwann so groß, dass das Motto nur noch lauten konnte: Wenn du dich schon nicht dagegen wehren kannst, dann versuche wenigstens, die Dinge im eigenen Sinne zu steuern.
Diese Steuerung funktioniert mittelprächtig, und ein gepflegtes Maß an Verdrängung ist in der Regel unausgesprochener Teil jeder BYOD-Policy.
Bring your own Device ohne Stress gibt es nicht, dazu existieren zu viele Sollbruchstellen. Möglich ist aber – und zwar für Arbeitgeber und Arbeitnehmer – die gängigsten Fallen in diesem Zusammenhang zu entschärfen beziehungsweise ihnen auszuweichen.
Falle 1: Offene Türen für jede Art von App
Wer immer Angry Bird auf seinem iPhone gespielt hat, will nicht plötzlich damit aufhören, nur weil er das Gerät jetzt auch im Job einsetzt. Nun stiehlt der wütende Vogel lediglich Zeit, andere Apps sind dagegen gefährlich, Dropbox zum Beispiel. Wer sein iPhone beruflich nutzen will, muss Einschränkungen hinnehmen. Um dessen Akzeptanz zu erhöhen, sollte die Policy nicht rigider sein als nötig, aber ohne Blacklists und Whitelists für Apps geht es nicht.
Falle 2: Big Brother is watching you
Das sogenannte Geofencing, also die Möglichkeit, einem iPad bestimmte Zugriffe in Abhängigkeit von seinem Standort zu erlauben oder zu verbieten, ist praktisch, aber unbeliebt. Weil der Chef dadurch auch weiß, wo sich der Besitzer des Geräts gerade aufhält.
Allerdings gibt es die Möglichkeit, das Monitoring nur während der Arbeitszeit einzuschalten. Angestellte müssen sich dabei darauf verlassen können, dass sich ihre Firma an diese Einschränkungen hält.
Falle 3: Hohe Kosten durch mangelnde Kontrolle
David Schofield, Partner beim Beratungsunternehmen Network Sourcing Advisors, berichtete im Vergangenen Jahr in einem Artikel über ein Technologieunternehmen, dass 300.000 Dollar zusätzlich für Kommunikation auf der Rechnung hatte, nachdem es 600 Mitarbeiter in ein BOYD-Programm integriert hatte.
Mitarbeiter, die auf irgendwelche Download-Fallen hereinfallen oder oder ohne betriebliche Erfordernis kostenpflichtige Nummern anrufen, müssen diese Kosten auch dann selbst tragen, wenn das ganze unabsichtlich geschah. Generell gibt es in den meisten Unternehmen kaum sinnvolle Anlässe, um mit mobilen Endgeräten große Datenmengen woher auch immer downzuloaden.